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"Eine Tüte Klang" - Expedition in die Geräusche der Umwelt und zu Karlheinz Stockhausen 2010

Das KölnerKinderUni-Projekt "Eine Tüte Klang" im Rahmen von ON - Neue Musik Köln ist Teil einer Studie der Stiftung Mozarteum Salzburg.
Wie gelingt eigentlich Musikvermittlung? Diese Frage stellte die internationale Studie der Stiftung Mozarteum Salzburg unter dem Titel "Exchange - Die Kunst, Musik zu vermitteln", die 37 Institutionen des Musiklebens aus neun Ländern u.a. zu strukturellen Kontexten und qualitativen Kriterien der Arbeit interviewte. Das Projekt "Eine Tüte Klang", bei dem im Rahmen von ON - Neue Musik Köln TeilnehmerInnen der KölnerKinderUni gemeinsam mit der musikFabrik eine Reise in die Welt Karlheinz Stockhausens unternahmen, wurde als eines von fünf gelungenen Beispielen aus der Praxis vorgestellt und mit einem Film portraitiert.
"Dieses Projekt sticht aus der Vielzahl der Vermittlungs-Workshops hervor, weil es sich einem anspruchsvollen Thema – der seriellen Kompositionstechnik und der Verarbeitung elektronischer Klänge – für Kinder von 8 bis 13 Jahren aus vielfältiger Perspektive nähert und sich dafür ein halbes Jahr Zeit nimmt", heißt es in der von Stiftung Mozarteum und Robert Bosch Stiftung initiierten Studie. Einzusehen unter www.kunstdervermittlung.at oder direkt hier.

Projektgruppe "Eine Tüte Klang" - Expedition in die Geräusche der Umwelt und zu Karlheinz Stockhausen

Wir führten unsere Komposition zweimal in Köln auf:

  • am 2. September im Rahmen des bundesweiten Projektes ‚sounding D‘ des Netzwerks Neue Musik
  • am 4. September während der Diplomverleihung der KölnerKinderUni

sounding D » Köln  02. 09.

ON – Neue Musik Köln präsentierte auf einer musikalischen Entdeckungstour durch Köln alle seine Netzwerkpartner. Die KölnerKinderUni war auch dabei!

Der sounding D-Zug wurde bei seinem kurzen Zwischenstopp am Kölner Hauptbahnhof von gRoBa empfangen, einem Ensemble aus klassischen und Jazz-Musikern, Instrumentalisten aus der neuen und alten Musikszene sowie einem DJ. Die Musiker bezogen die urbane Klangwelt in ihr Konzert mit ein und begleiteten die Besucher auf der Musikalischen Stadtführung. Sachkundig geführt von Günter Leitner ging es an urbane Orte und Unorte, wo musikalische Interventionen die Grenzen zwischen Kunst und Alltag unterwandern. U.a. waren zu hören crosstown traffic von Maciej Sledziecki, eine eigene Komposition von Grundschülern unter der Leitung von Achim Tang und Studierende der Kinderuni mit Tüten voller Klang. Auch das Glockenspiel des Rathauses klang anders: Es spielte Karlheinz Stockhausens Komposition Tierkreis. 12 Melodien der Sternzeichen.

Festlich empfing am Zielpunkt der Führung und Standort des sounding D-Zuges am Bahnhof Köln-Deutz das Thürmchen Ensemble mit Werken von Giacinto Scelsi und Improvisationen, bevor die elektronische Musik der Gegenwart übernahm: C-Schulz & FX Randomiz hatten in ihrer Performance Das Ohr am Gleis, Marcus Kürten und Paul Wirkus präsentierten Feldaufnahmen aus dem Stadtgebiet.

Der Auftritt der Klangtüten fand im Museum für Angewandte Kunst statt.

 

Die Kompositionsarbeit hat den künstlerischen Weg von Karlheinz Stockhausen möglichst genau verfolgt: Aus aus Sinustönen synthetisierten Klängen wurden Klangobjekte erzeugt nach einem Algorithmus, der sowohl die Struktur eines altbekannten Puzzle Spiels als auch die kompositorische Arbeit des Serialismus bestimmt hat. Die Kinder haben Klänge aus der Umgebung aufgenommen, die in das Werk eingearbeitet wurden. Ein Besuch in das Studio für Elektronische Musik des WDR hat weitere Klangmaterial geliefert.
Die Expedition der KölnerKinderUni?Kinder zu den Geräuschen der Umwelt und zu Karlheinz Stockhausen ist ihrem Namen "Eine Tüte Klang" gerecht geworden: die 18 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren haben auf Stockhausens Spuren zu einer eigenen elektronischen Komposition gefunden. Diese Klänge - verpackt in eine selbstgestaltete Tüte - verteilen die KinderUni-Kinder am 2.9. als ihre Botschaft von ON.