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Kraut und Rüben – food by foot. Kurze Wege, länger satt?

Kraut und Rüben – food by foot. Kurze Wege, länger satt?

Eine ethnologische Feldforschung zu regional produzierten Nahrungsmitteln.

Projekt der Schülerinnen und Schüler der 5 b des Ernst-Mach-Gymnasiums Hürth bzw. der Forscherklasse 5 der Realschule Lasallestraße, Köln-Mülheim. Zusammen mit: Heike Heinemann-Bollig M.A., Studentinnen des Instituts für Ethnologie der Universität zu Köln und der KinderUni der Universität zu Köln.

 

Für dieses Feldforscher-Projekt gingen die diesjährigen KinderUni-Feldforscher der Forscherklasse Realschule Lassalle-Straße in Köln-Mülheim und der Klasse 5b des Ernst-Mach-Gymnasiums in Hürth tatsächlich auch einmal auf ein Feld. Im Mittelpunkt der Forschung standen nämlich regional produzierte Lebensmittel.

 

 

 

Worum ging es?

• Vor 150 Jahren kamen Lebensmittel hauptsächlich aus der Region. Seit etwa 30 Jahren stammt der Großteil der Lebensmittel aus Agrarregionen des Mittelmeerraumes oder gar aus Übersee, billige Transporte machen es möglich. Deshalb können wir auch im Winter z.B. Äpfel, Apfelsinen und Mangos essen.

• Diese Nahrungsmittel haben dann aber bereits viele tausend Kilometer Reise hinter sich. Das ist eine große Belastung für die Umwelt.

• Die Anbauflächen in Afrika, Asien und Lateinamerika, die für den Export von Lebensmitteln genutzt werden, gehen für die Lebensmittelproduktion der Einheimischen verloren. Nicht selten hungern viele Menschen in Ländern mit gutem Nahrungsmittelvorkommen.

• Phänomene in einer global stark vernetzten Welt:
Das komplexe Thema globaler Zusammenhänge kann von der Ethnologie und seinen Methoden besonders intensiv behandelt werden. Die Schülerinnen und Schüler thematisierten z.B. Tierhaltung, Produktionsketten, lange Transportwege, Nachhaltigkeit, fairen Handel und den Wert von Nahrungsmitteln.

• Das Forschen in der unmittelbaren Umgebung der Schülerinnen und Schüler nach den regionalen und kulturellen Unterschieden der Produkte.

 

Das Projekt in der Schule:

• Die Ethnologie-Studentinnen begleiteten die Klasse als Experten in Kleingruppen und bereiteten sie auf die Themen vor. Der teilnehmende Lehrer bot spontane Unterstützung

• Fünf Kleingruppen thematisierten jeweils ein Nahrungsmittel: Kartoffel, Zucker, Getreide, Fleisch/Eier (Hühnchen), Milch

• Inhalte waren Kulturgeschichte, Herkunft, Nährwerte, Produkte und ihre Produktionsweisen

• Durch die Neugierde der Kinder und das Forschungsfeld der regionalen Lebensmittelproduktion entstanden bei den Forschern Fragen: nutzt der Bauer seine Kartoffeln für die Aussaat? Färbt der Bauer selber die Eier? Wohin kommen die Zuckerrüben nach der Ernte? Welche Getreideprodukte gibt es in meiner Mensa?

• Manche Fragen zur regionalen Produktionsweise flossen in die Online-Datenbank von „taste of heimat“ (http://www.tasteofheimat.de/) ein

 

Bei der Feldforscher-Methode wurden Daten gesammelt durch:

• Recherchen und Quellenarbeit

• Experimente und Kostproben

• teilnehmende Beobachtung und Perspektivenwechsel: in die Rolle des Kunden, Mensabetreibers oder Bauern etc. schlüpfen

• Experten-Interviews: Profi-Wissen war gefragt, aber auch allgemeine Vertreter einer Gruppe wie z.B. ein Kunde für die Konsumenten