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Rückblick KölnerKinderUni 2020

Hier gibt es einen kleinen Rückblick und die persönlichen Highlights der KölnerKinderUniversität 2020 von dem KinderUni-Team!


Anna Niederau

Schulvorlesung von PD Dr. Eifinger „Was passiert, wenn ich die 112 anrufe?“

Was passiert, wenn ich die 112 anrufe? Diese spannende Frage klärte PD Dr. Frank Eifinger, seines Zeichens Notarzt und für die besonders haarigen Fälle zuständig, mit verschiedenen Schulklassen aus Köln und dem Umland im Rahmen einer Schulvorlesung der KölnerKinderUniversität 2020. Neben viel Bildmaterial, kurzen, selbstgedrehten Videos aus dem RTW (Rettungswagen) oder dem Rettungshelikopter brachte Dr. Eifinger vor allem eins mit: sehr viel Erfahrung! Über 100.000 Leben habe er bereits gerettet. Schritt für Schritt spielte er an einem kindgerechten und durchaus realen Beispiel durch, was alles passiert zwischen dem Anruf bei der 112 und der Ankunft der Rettungskräfte vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler lernten beispielsweise, wie eine Schaltzentrale aussieht – also der Raum, in dem Notrufe entgegengenommen und koodiniert werden. So viel: Sie ist riesig! Highlight war, ist und bleibt die Auftritt eines Rettungssanitäters mitsamt Notfallkoffer und EKG-Gerät. Dr. Eifinger hatte den Kollegen gebeten, mit dem Rettungswagen vorbeizukommen und das Equipment mitzubringen. Wer wollte, wurde ans EKG angeschlossen um die eignen Herztöne hören.

Die Schulvorlesung war ein voller Erfolg. Das merkte man nicht nur daran, dass die Kinder mucksmäuschen still und total gebannt an Dr. Eifingers Lippen hingen, sondern bei Gelegenheit Fragen ohne Ende stellten – die Dr. Eifinger natürlich souverän beantworten konnte.

Viel Information, viel echtes Material und viel Interaktion – diese Schulvorlesung war definitiv eines meiner Highlights!


KinderUni-Workshop „Wie kommen Nachrichten ins Fernsehen? IM WDR Kinderstudio produzieren wir eigene Fernsehnachrichten“

„Ruhe bitte!“ - „Moderatoren bereit?“ – „Technik bereit?“ – „Action!“

Am 03. März 2020 schlüpften 25 Kinder in die verschiedenen Rollen eines Fernseh-Teams. Jeder und jede durchlief alle Stationen: Von der Technik über die Regie und die Maske bis zur Moderation. Herauskamen eigens produzierte Kinder-Nachrichten zu Themen wie „Wie lange braucht die Feuerwehr zum Einsatzort“ oder „Karneval ist vorbei und die Fastenzeit beginnt“. Damit hier alles reibungslos ablaufen konnte, gab es zuvor vom Team des WDR kinderstudios eine kurze, aber sehr informative Einleitung. Die Kinder lernten, was eigentlich genau der WDR ist und wie man ein Mikrophon richtig hält. Außerdem erspielten sie sich über ein Kaleidoskop-Ratespiel die einzelnen Bestandteile eines Fernsehstudios. Und siehe da – fast alle Bestandteile eines echten Studios sind auch im kinderstudio zu finden. Das wunderte die Kinder natürlich weniger, immerhin ist das kinderstudio ja auch ein echtes Fernsehstudio!

Neben dem Stimmverzehrer begeisterte am meisten der Greenscreen! Jedes Kind konnte im Team oder einer kleinen Gruppen erfahren, wie schwierig es ist, damit zu arbeiten. Schließlich muss man die Bewegungen spiegelverkehrt machen. Da zielgenaues Zeigen kaum möglich ist, machen die Wetterfeen auch immer „Wischbewegungen“. Und wieder was gelernt!


 

Phillippe Scholten

Meine Highlights in der kurzen KKU 2020 waren…

Die Schulvorlesung „Was bedeutet es, in Deutschland arm zu sein?“

Das Thema ist sicher kein leichtes, sowohl von der Bedeutung als auch der Erklärbarkeit her. Herr Roth hat das aber wunderbar gemeistert. Zunächst wurde erklärt, wie richtige, absolute Armut auf der Welt aussieht und von wie wenig Geld manche Menschen leben müssen. Da fühlt man sich auch als „armer Student“ schon gar nicht mehr so wirklich arm. Dann ging der Dozent darauf ein, wie es sich nun mit Armut in Deutschland verhält. Warum manche Menschen hier trotzdem arm sind, obwohl sie viel mehr Geld haben, als anderswo auf der Welt. Das war durchaus etwas kompliziert, aber auch sehr interessant. Zum Schluss hatte Herr Roth noch eine ganz dringende Botschaft an die KinderUniStudis: Was könnt Ihr tun, um armen Menschen zu helfen? Das Wichtigste ist, andere Menschen mit Respekt zu behandeln und sich nicht über sie lustig zu machen, wenn sie zum Beispiel keine neuen Turnschuhe oder so haben.


 
Der Workshop „Sonderbar, wunderbar, les(e)bar! Bücher kritisch lesen“

Leider fand von diesem Kurs nur noch der erste von zwei Terminen statt, toll war es aber trotzdem! Die Kinder haben erst erklärt bekommen, was genau eine Rezension ist und wie man diese schreibt. Anschließend wurden eine Menge toller Bücher vorgestellt, die rezensiert werden sollten. Einige davon hätte ich auch gerne selbst gelesen. Ich erinnere mich noch an eine Comicumsetzung von bekannten Gedichten und ein „Wie kann ich ganz einfach die Welt besser machen“-Lifehack-Buch. Das Ganze wurde von den beiden Dozentinnen in einem Stuhlkreis gemacht. Die Kinder konnten sich sehr viel beteiligen und es zeigte sich, dass einige schon richtige Experten waren, sowohl was das Schreiben von Kritiken angeht als auch die Themen der Bücher. Jedes Kind ist dann mit einem Buch, für das es sich interessiert hat, nach Hause gegangen, um dieses zu lesen und eine Rezension zu schreiben. Beim zweiten Termin hätten die Kinder dann zusammen mit Studierenden die Rezensionen lesen und verbessern können. Schade, dass das nicht stattfinden konnte!
Vielleicht haben ein paar der Kinder aber trotzdem ihre Kritik geschrieben und wir können diese bald online lesen?


 

Angelika Klassen

 
„Sehr klein, jedoch sehr bedeutsam“

In diesem KinderUni-Workshop haben die Kinder nicht nur gelernt, wie Bakterien und Pflanzen zusammenarbeiten, sondern konnten eine fleischfressende Pflanze von Nahem sehen und Erbsenpflanzen im Labor selbst untersuchen. In einem kleinen Vortrag mit erstaunlichen Zeitraffer-Aufnahmen beobachteten die Kinder das Pflanzenwachstum eines Tages in nur wenigen Sekunden.

Prof. Dr. Bucher erklärte zunächst die theoretischen Grundlagen über Symbiose (hier etwa das Zusammenleben von Pflanzen und Bakterien) und was die Lebewesen denn davon haben.

Danach waren die Kinder direkt bereit, ihr Wissen um Pflanzen und Knöllchenbakterien praktisch anzuwenden. Die Erbsenpflanzen wurden unter Mikroskopen genauer angesehen. Als Geschenk gab es für die Nachwuchsforscher die eigene Erbsenpflanze für zu Hause dazu.


 

„Ein Tag im Gefängnis“

Oft klingt „Gefängnis“ eher angsteinflößend. Aber wer hat sich nicht schon gefragt, wie genau eine Gefängniszelle von innen aussieht? Oder was Sträflinge zum Essen bekommen und wie oft Besuch von Freunden und Familie erlaubt ist? In dieser Vorlesung haben die Kinder ihre eigene Gefängniszelle entworfen und Ideen ausgetauscht, ob es etwa Fernseher oder Rauchmelder in den Zellen gibt.

Mit vielen Fotos, Beispielen und Klebestreifen haben die Kinder gelernt, wie groß Gefängniszellen eigentlich sind und mit spannenden Quizfragen, wie ein Leben im Gefängnis ablaufen kann.

 


 

Hannah Jurkat

 
Schulvorlesung: „Wasserstoff - das geheimnisvolle Gas“

Jedes Jahr steht diese Vorlesung wieder im Programm und immer wieder ist sie ein großer Erfolg! Der Hörsaal des chemischen Instituts ist gefüllt mit ganz vielen Kindern, die zusammen mit ihren Klassenkamerad*innen und Lehrer*innen auf spannende und teils explosive Experimente des Dozenten warten.

Ob Rosen, die durch Stickstoff wie Glas zerbrechen, schwebende Luftballons, die durch Knallgas zerplatzen oder lichterloh-brennende Gummibärchen - in dieser Vorlesung folgt ein Ereignis dem nächsten.

Währenddessen lernen die Kinder wie man die Kraft des Wasserstoffs zur Fortbewegung nutzen kann, wie viel Energie in Zucker und anderen Lebensmitteln stecken und was uns diese Elemente und Gase im Alltag nützen. Die Kinder folgen dem Spektakel mit Beigeisterung und man man merkt, wie bei jedem die Neugier auf das Fach Chemie weiter wächst.


 

Theaterprojekt - Casting

Dies ist eine etwas andere Veranstaltung der KinderUni, deshalb aber nicht weniger spannend. In diesem Projekt werden Theater-begeisterte Kinder an die Hand genommen während sie ein eigenes Theaterstück auf die Beine stellen.

Dieses Jahr ging es um Julius Cäsar, dessen Stück nur für unser Projekt etwas umgeschrieben wurde. Doch wer übernimmt welche Rolle, welche Fähigkeiten passen am besten zu welchem Charakter? Dies wird in dem vorbereiteten Casting durch sehr viele tolle spielerische Übungen festgestellt.

Ob es um ihr Improvisationstalent in einer ausgedachten Sprache, pantomimische Darstellungen von Tieren bzw. anderen Personen oder das schnelle Umschalten zwischen Herrscher und Untergebenem geht, den Kindern wird einiges abverlangt, doch immer verbunden mit extrem viel Spaß. Diese Übungen sind nicht willkürlich gewählt, sondern Casting-Leiter Markus verfolgt dabei das Ziel, das beste aus jedem Kind herauszuholen und keine Fähigkeiten unentdeckt zu lassen.

Es besteht kein Druck untereinander, weil es genug Rollen für alle gibt. Jeder kann sich frei entfalten und es entsteht eine einzigartige und ausgelassene Stimmung im „Casting-Zimmer“.

Sobald die Rollen verteilt sind, lernen die Kinder zu Hause ihre Texte und können voller Vorfreude auf die in ein paar Wochen startenden Proben mit anschließender Aufführung im eigenen Theater der Uni Köln blicken.