Klimadetektive: Spurensuche in der Arktis
Forscher haben weit im Nordosten Sibiriens einen See entdeckt, der fast das ganze Jahr über mit Eis bedeckt, aber nie komplett gefroren ist. Sie haben auch festgestellt, dass er sich durch einen Meteoriteneinschlag bildete – vor unfassbaren 3,6 Mio. Jahren! In den Ablagerungen des Seebodens gibt es viele Spuren, die dabei helfen, das Geheimnis des vergangenen arktischen Klimas zu entschlüsseln. Warum dies so wichtig für uns ist, wie die Klimaforscher das Archiv bergen konnten, was sie bei dieser Expedition erlebten und mit welchen Untersuchungen sie die notwendigen Informationen gewinnen, darüber spricht Professor Martin Melles. Auch die Kinder der Klasse 3b der GGS Manderscheider Platz haben sich in den letzten Wochen auf Spurensuche begeben – in der Vorlesung erfahrt Ihr mehr über ihre Eindrücke und Erfahrungen.
Hier geht's zu den verschiedenen Stationen der Klimadetektive
Die Partner
Universität zu Köln, Institut für Geologie und Mineralogie, Arbeitsgruppe Quartärgeologie
Das Quartär umfasst die vergangenen 2,6 Mio. Jahre und spielt für die Paläoklimaforschung eine besondere Rolle, da es durch ein besonders kaltes und variables Klima gekennzeichnet ist.
Die Kölner Quartärgeologie legt ihren Forschungsschwerpunkt auf die Rekonstruktion der Klimageschichte sowie der Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Umwelt und den Menschen. Zu diesem Zweck werden vor allem die Sedimente am Grund von Seen und Meeresbecken als natürliches Archiv erschlossen und aus dem Alter und der Zusammensetzung der Sedimente die Klima- und Umweltgeschichte rekonstruiert.
Das Elgygytgyn Driling Project bezeichnet ein Tiefbohrprogramm am Elgygytgynsee, einem etwa 110 km2 großen, 175 m tiefen See in einem 3,6 Mio. Jahre alten Meteoritenkrater im nordöstlichen Sibirien. Vorrangiges Ziel es ist, aus der Zusammensetzung seiner Seesedimente die Klima- und Umweltgeschichte der Arktis seit dem Pliozän erstmals lückenlos und mit einer sehr guten zeitlichen Auflösung nachzubilden. Die Ergebnisse versprechen wesentliche Erkenntnisse darüber, wie die kontinentale Arktis auf die vergangenen Klimaänderungen reagiert hat und welche Veränderungen sie in der Zukunft erfahren wird.
Gemeinschaftsgrundschule Manderscheider Platz Köln-Sülz
Die GGS Manderscheider Platz, von Kindern, Eltern und Lehrern „Mandi“ genannt, ist eine dreizügige Grundschule in der Nähe der Universität Die Schule hat 2009 ihren hundertsten Geburtstag gefeiert. Die Devise der Mandi „Miteinander leben und lernen“ wird umgesetzt durch ein Lernen mit allen Sinnen. Offene Unterrichtsformen lassen den Kindern Raum für selbstständiges Arbeiten. Lernwerkstätten, Lernen an Stationen, projektorientiertes Arbeiten und Wochenplanarbeit sind Beispiele methodischer Umsetzung. So können die Schülerinnen und Schüler ihre individuellen Fähigkeiten kennen lernen und entwickeln. Sie lernen dabei auch Aufgaben zu Ende zu führen, sich Zeit sinnvoll einzuteilen und erworbenes Können durch Übung zu festigen.
Universität zu Köln, Koordinierungsstelle Wissenschaft und Öffentlichkeit, KölnerKinderUni
Grundanliegen der KölnerKinderUniversität ist es, die Forschungsfragen unserer Wissenschaftler mit der Neugierde der Kinder, deren originäre Forscherhaltung zu verbinden.